– Gesellschaftspolitische Antworten von Bürger:innen auf die Klimakrise –
Wie gehen wir mit dem Wissen um die Klimakrise um? Auf diese Frage haben Bürger:innen verschiedene Antworten gefunden und sich in diversen Klimabewegungen organisiert.
An vier Abenden stellen unterschiedliche Klimabewegungen ihre Arbeit vor. Nach einem 45-minütigen Vortrag folgt die Möglichkeit zur Diskussion und Fragestellung. Die Veranstaltungen finden via Zoom statt. Der Link zum virtuellen Vortragsraum wird am Tag des Vortrags hier veröffentlicht.
Der aktuelle Vortrag ist unter diesem Link zugänglich: https://uni-goettingen.zoom.us/j/94197002471.
Extinction Rebellion Mi, 25.11.2020, 18 Uhr, online Lars Werner, Joachim Wagner Zoom-Link: https://uni-goettingen.zoom.us/j/96476320884. |
Extinction Rebellion macht durch verschiedene Aktionsformen auf die Klimakrise und das Artensterben aufmerksam. Die Bewegung verfolgt den Ansatz, durch Mittel des zivilen Ungehorsams Maßnahmen von Regierungen zu bewirken. |
GermanZero Mi, 02.12.2020, 18 Uhr, online Evelyn Bodenmeier Zoom-Link: https://uni-goettingen.zoom.us/j/94511294028 |
Der gemeinnützige Verein GermanZero hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 Klimaneutralität in Deutschland gesetzlich zu bewirken. Ein Klimaplan, ein 1,5-Grad-Gesetz, kommunale Klimaentscheide und eine Mobilisierung der Politik sind dabei zentrale Bestandteile. |
Health for Future Mi, 09.12.2020, 18 Uhr, online Dr. med. Martin Hulpke-Wette Zoom-Link: https://uni-goettingen.zoom.us/j/91381537353. |
Die Klimakrise und das Thema Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Als eine der Erwachseneninitativen, die sich hinter Fridays For Future stellen, ist Health For Future eine globale soziale Bewegung von Angehörigen aus dem Gesundheitsbereich. |
Scientists for Future Mi, 16.12.2020, 18 Uhr, online Dr. Alok Daniel Weßel Zoom-Link: https://uni-goettingen.zoom.us/j/94197002471 |
Scientists for Future unterstützen Fridays for Future. An der Initiative sind Wissenschaftler:innen der Klimaforschung, Nachhaltigkeitsforschung, Biodiversitäts- und Transformationsforschung beteiligt. |
Die Klimakrise ist nicht gender-neutral. Klimawandel und Umweltzerstörung verstärken bereits bestehende soziale Ungleichheiten und wirken sich unproportional hoch auf marginalisierte, "racialized" und feminisierte Gemeinschaften aus. Besonders Frauen* und andere marginalisierte Gruppen spüren ihre Auswirkungen am stärksten - vor allem im Globalen Süden. Gleichzeitig sind die Unterdrückungs- und Ausbeutungssysteme die Hauptverantwortlichen für die Umwelt- und Klimakrise. Patriarchale, koloniale und kapitalistische Strukturen haben den Klimawandel überhaupt erst erschaffen.
In dem Vortrag sollen diese Strukturen ergründet und die spezifischen Auswirkungen des Klimawandels auf Frauen* erläutert werden. Warum engagieren sich Frauen* meist mehr für Klimagerechtigkeit und weisen ein weniger klimaschädliches Verhalten auf? Wieso brauchen wir feministische und kollektive Lösungsansätze für die Klimakrise?
Referentin: Malu Tello arbeitet im globalen Netzwerk GenderCC- Women for Climate Justice, das sich für Gendergerechtigkeit in der Klimagerechtigkeit einsetzt. Außerdem studiert sie Lateinamerika-Studien mit einem Genderfokus, ihre Hauptgebiete sind Extraktivismus und Gender, Environmental Peacebuilding und intersektioneller Feminismus. In ihrer Arbeit vernetzt sie die feministischen Organisationen und versucht, Frauen aus dem Globalen Süden eine Plattform zu bieten, damit sie in die Debatten um Klimagerechtigkeit integriert werden.
Wir freuen uns einen weiteren Vortrag in unserer Reihe aufnehmen zu können: Am Dienstag dem 03. Dezember spricht Joshua Kwesi Aikins um 18 Uhr in der Alten Mensa.
Klimawandel ist endlich zu einem Kernthema aktueller politischer Debatten avanciert - angesichts der katastrophalen Auswirkungen des westlichen und westlich inspirierten Lebensstils ist es höchste Zeit, sich kritisch und lösungsorientiert damit auseinanderzusetzen. Doch es gibt eine Leerstelle in der aktuellen Debatte: Die Rede vom "menschengemachten" Klimawandel, vom "Anthropozän" etc. tut so, als seien alle Menschen gleichermaßen verantwortlich und gleichermaßen von den Folgen des Klimawandels betroffen. Doch beides ist nicht der Fall: ein Blick auf Verursacher*innen und Betroffene offenbart, dass Rassismus Geschichte und Gegenwart des Klimawandels maßgeblich beeinflusst. Von den Klimafolgen des Genozids in Südamerika zu Beginn der Kolonisierung bis hin zu den kolonialen Kontinuitäten der imperialen Lebensweise, Schwarze Menschen und PoC im Globalen Süden, aber auch im Globalen Norden, sind disproportional von Umweltverschmutzung und Klimwandelfolgen betroffen. In der Externalisierung von Umweltkosten in den Globalen Süden bei der gleichzeitigen Konzentrierung von Gewinnen aus Naturausbeutung in Europa und im kolonialen Westen zeigt sich die Kolonialität der Klimakrise. Dies wird aktuell in der Klimawandel-Leugnung der neuen Rechten deutlich. Eine Schwarze, rassismuskritische Perspektive auf Klimawandel ist daher unabdingbar.
Nach einem weiteren Sommer voller Hitzewellen,
schmelzender Gletscher und streikenden Schüler*Innen
ist klar: Die Klimakrise ist real.
Doch was bedeutet eigentlich eine globale Klimaveränderung für das menschliche Leben auf der Erde?
Womit haben wir in den nächsten Jahren, Jahrzenten zu rechen?
Wo trifft die Klimakrise heute schon Menschen?
und was haben eigentlich unsere Politik und Gesellschaft damit zu tun?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir als Partizipative Initiative für eine lebenswerte Zukunft Wissenschaftler*Innen, Journalist*innen und Aktivist*innen eingeladen, die Erkenntnisse aus ihren verschiedenen Arbeitsbereichen zu teilen. Vom 21. Oktober bis zum 16. Dezember werden jeden Montag ab 18:00 Uhr Vorträge über aktuelle Perspektiven auf die Klimakrise in der Alten Mensa, Wilhelmsplatz 3, stattfinden. Eingeleitet wird die Vortragsreihe von Carl Schleussner, Klimaforscher am Climate Analytics Institute und Junior Author am letzten Sachstandsbericht des Weltklimarats (SR 1.5), mit einem Beitrag zum Thema Klimafolgen. Für weitere Fragen, schreibt gerne an info@pilz.uni-goettingen.de.
Das aktuelle Programm:
04. November 2019: Dr. Eberhard Bodenschatz vom Max Planck Institut für Dynamik und Selbstorganisation erzählt zu "Klima, Wolken, Turbulenz". Wie entstehen Wolken und Regen und was hat der Klimawandel für Auswirkungen auf die Niederschlagsbildung? Und wie wirken sich Veränderungen der Wolkenbildung auf das Klima aus?
Am 28. 10. sprach Jörg Staude von Klimareporter° über aktuelle klimapolitische Verpflichtungen: Wie verhalten sich die Verpflichtungen zum Klimaschutz, die die Bundesregierung mit dem Pariser Klimabkommen und anderen Vereinbarungen eingegangen ist, zu den Maßnahmen, die mit dem Klimaschutzprogramm 2030 und den entsprechenden Gesetzen beschlossen worden sind? Wie kann Deutschland bis 2050 klimaneutral werden? Wieviel Treibhausgase darf Deutschland noch emittieren, wenn das Land seinen Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels leisten will - und ist das überhaupt möglich? Aus urheberrechtlichen Gründen konnte der Vortrag nicht aufgezeichnet werden. Wir haben deshalb eine Quellenliste erstellt, die zu den Hintergrundinformationen, auf denen der Vortrag fußte, verweist.
Am 21. Oktober hat die Vortragsreihe mit dem ersten Vortrag der Reihe begonnen. Carl Friedrich Schleussner von Climate Analytics hat mit dem Thema "Die Folgen des Nichthandelns – von Wetterextremen zu Kipppunkten des Klimasystems" eröffnet.
Der Vortrag steht unten zum Nachschauen zur Verfügung und kann auch über unseren Youtube-Kanal aufgerufen werden. Der Inhalt gliedert sich dabei in drei Themenblöcke. Zu Beginn werden die aktuellen CO2-Emissionen und Temperaturanstiege in Zusammenhang mit auftretenden Extremwetterereignissen und allgemeinen Versicherungsschäden gebracht. Der zweite Block widmet sich dann der Frage der zukünftigen Emissionsszenarien und deren möglichen Folgen. Diese überspannen Gebiete wie Extremwetterereignisse wie z.B. Hitzewellen und Dürren aber auch die Eisschmelze und die Generationenfrage des Klimawandels. Hier stehen insbesondere die Folgen einer 1,5°- und einer 2°-Erwärmung im Fokus. Die Ergebnisse dafür beruhen auf dem IPCC (Weltklimarat) Sonderbericht über eine Erwärmung von 1,5°. Der letzte Abschnitt des Vortrags widmet sich dem Konzept der Kipppunkte. Dabei geht Schleussner kurz auf mögliche Kipppunkten und ihre Funktionsweise ein. Auch die bis jetzt weniger beachtete Form der gesellschaftlichen Kipppunkte werden genannt und anhand einiger Beispiele illustriert.